Beratung und Coaching sind 2 Paar Schuhe

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@Unsplash

Was ist denn der Unterschied zwischen Beratung und Coaching? Ist das nicht mehr oder weniger das Gleiche?

Nein.

Der heutige Blog-Beitrag erklärt, warum Beratung und Coaching 2 Paar Schuhe sind. Und wie bereits zu Beginn herausgefunden werden kann, was für Sie geeignet ist, wenn Sie sich oder Ihr Personal weiterentwickeln möchten.

 

 

Meiner Erfahrung nach gelingen Veränderungen in Unternehmen, wenn die am Prozess Beteiligten in das Thema einbezogen werden. Wenn die Bedürfnisse, die Werte und die Ziele klar sind. Und mit den richtigen Entwicklungsmaßnahmen gearbeitet wird.

Es gibt dazu verschiedenen Möglichkeiten. Das sind z. B.

  • Seminare, Lehrgänge oder Trainings
  • Begleitung im Alltag durch „training on the job“
  • Beratung
  • Coaching

Führe ich die genannten Maßnahmen durch, haben sie eines gemeinsam: Sie sind interaktiv. Weil das Erarbeiten und Durchführen von Aktivitäten nachhaltig in Erinnerung bleibt.

Für Personen, die neue Fähigkeiten oder Techniken erlernen möchten, eignen sich Seminare, Lehrgänge, Workshops, Trainings (auch „on the job“). Wird das neu erworbene Wissen dann auch im Alltag umgesetzt, verankert es sich nachhaltig.

Beratung

Hier geht es darum, einen Rat zu erhalten. Denn meistens fehlt es den Ratsuchenden an Erfahrung oder Know-How. In der Beratung wird vom Durchführenden erwartet, dass er Experte in dem Thema ist. Er hat also bereits jahrelanges Wissen und Erfahrungen angesammelt, wovon sein Gegenüber profitieren kann. Er kann Ratschläge erteilen, wie am besten vorzugehen ist.

Eine Beratung kann wie eine Weiterbildung unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Eine davon ist die Potentialberatung.  Diese erstreckt sich über mehrere Monate und wird in NRW gefördert, wenn die Anforderungen erfüllt werden. Es gibt noch unzählige weitere Förder-Möglichkeiten, die Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie recherchieren können.

Potentialberatung G.I.B.

Beispiel für eine Beratung

Laut einer Studie des Sales Management Departments der Ruhr-Universität Bochum „Vertrieb in Zeiten der Rezession“ schaffen es 33 % der Unternehmen in der Krise, ihre Marktposition zu verbessern. Der Vertrieb ist zwar immer noch eine der teuersten, dafür aber auch wirkungsvollsten Ressourcen.

2020 mussten viele Unternehmen Kunden und Kontakte virtuell betreuen. Webinar-Gespräche und Präsentationen, Online-Terminvereinbarungen, Shop-Systeme und die neue Situation, dass die Mitarbeiter:innen von zuhause aus arbeiten, stellten eine Herausforderung dar. Prozesse mussten angepasst, neue Regeln für die Kommunikation geschaffen werden.

Da es eine Vielzahl an Lösungen auf dem Markt gibt, hilft den Unternehmen eine professionelle Beratung. Dies ist ein Beispiel für das Förderprogramm –  ein Digitalisierungsprojekt im Vertrieb.

Coaching

In Unternehmen kommt Coaching dann zum Tragen, wenn zum Beispiel die Einstellung zu einem Thema verändert werden soll. Das kann ein Verhalten sein, das vom Umfeld als unpassend wahrgenommen wird. Im Vertrieb kann dies eine fehlende Kundenorientierung sein. Die Person ist sich unter Umständen gar nicht bewusst, wie sie wahrgenommen wird. Eine externe einfühlsame Begleitung hilft dabei, tiefer liegende Eigenschaften und Überzeugungen zu verändern.

Häufig wird Coaching in Anspruch genommen, wenn andere Maßnahmen wie Trainings nicht zum erhofften Erfolg führten. Um diesen Ursachen auf den Grund zu gehen, eignet sich ein professioneller Coach. Dieser ist Experte für den Prozess. Er kann Menschen helfen, die für sie passende Lösung aus sich selbst heraus zu entwickeln. Vorausgesetzt, die Person verfügt über den entsprechenden Veränderungswillen.

Im Coaching werden keine Ratschläge erteilt. Das ist anders als in der Beratung. Eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre und von beiden Seiten das Gefühl, dass „die Chemie stimmt“, ist für den Erfolg eines Coachings bedeutsam.

Lösungen ausarbeiten

Im Coaching geht es darum, Menschen zu stärken. Manchmal nehme ich im Gespräch wahr, wie Coaching mit einer Therapie gleichgesetzt wird. Hier gibt es klare Grenzen: Coaching eignet sich nur für gesunde Menschen.

Gerne vergleiche ich es mit einer Metapher: Nehmen wir an, Sie hätten bei Ihrem Auto die ganze Nacht das Licht brennen gelassen. Am nächsten Tag wollen Sie den Motor starten und stellen fest, dass er nicht anspringt. Die Batterie ist leer.

Jetzt rufen Sie die Pannenhilfe, die auch direkt vorbeikommt und Ihnen Starthilfe gibt. Jetzt müssen Sie eine Weile fahren, damit die Lichtmaschine wieder genügend Strom einspeist. Ist die Batterie intakt, funktioniert danach wieder alles reibungslos.

Der Coach unterstützt wie die Pannenhilfe dabei, die eigenen Ressourcen wieder zum vollen Einsatz zu bringen.

Die richtigen Fragen zu Beginn stellen

Jedes Unternehmen und jeder Mensch ist anders. Und entsprechend der individuellen Situation können auch nur individuelle Lösungen erarbeitet werden. Was für die eine Person das Richtige ist, kann für die andere Person genau das Falsche sein. Der Berater ist Experte für das Thema, der Coach ist Experte für den Prozess.

Stellen Sie, bevor Sie Unterstützung für sich oder Ihre Mitarbeiter suchen, die richtigen Fragen. „Worum geht es Ihrer Meinung nach?“

  • um Kenntnisse / Fähigkeiten
  • um die Einstellung zu einem Punkt oder Thema
  • um tiefer liegende Eigenschaften

Der erste Bereich (Kenntnisse und Fähigkeiten) kann durch Weiterbildungen ausgebaut werden, die beiden anderen Punkte eignen sich für ein Coaching.

Hier finden Sie mehr zum Thema Coaching oder zum beliebten Tool Energiekuchen Digital Challenge„.

Ihre

Alexandra Langstrof

Trainer – Berater – Coach (ifAP)

Partner der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, TU Dortmund, E/D/E, IHK Düsseldorf, IHK Bielefeld, IHK Sauerland

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