Den Wandel als Chance erkennen

Wandel als Chance

Wandel und Veränderungen gab es schon immer. Und um Leben zu schaffen, wird Mutter Natur immer nach einem Gleichgewicht streben. Geht etwas zu Ende, entsteht etwas Neues. Das heißt: Krisen können neue Chancen bedeuten, wenn ein paar Regeln beachtet werden.

 

 

Der Beginn der Krise

„Wie so viele andere Unternehmenskrisen, so begann auch das Porsche-Debakel mit schweren Fehlern in Erfolgszeiten. Unter der Führung des Verkaufstalents Peter Schutz durchlebte Porsche von 1984 bis 1987 einige sorgenfreie Jahre… Im Taumel des Erfolgs verpasste es Schutz jedoch, neue Modelle entwickeln zu lassen und die Produktion zu modernisieren. Als die Nachfrage nach den langsam veraltenden Modellen 924 und 944 nachließ und sich dann auch noch der Dollarkurs wieder nach unten entwickelte, stand Porsche auf einmal in der tiefen Krise…“ (Quelle: David gegen Goliath, Autor Klaus Schmeh).

Das war Anfang der 90er Jahre, also knapp 30 Jahre her. Porsche ist kein Einzelfall. Viele Unternehmen begehen diesen Fehler, sie ruhen sich auf ihrem Erfolg aus. Die Auftragsbücher sind voll – kein Grund zum Handeln. Und dann passiert es doch.

Vieles ändert sich, so zum Beispiel Prozesse, Verkaufskanäle, Ansprüche und das Verhalten der Käufer. Alles Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, um die Zukunft von Unternehmen zu sichern. Ein gutes Management erkennt den Handlungsbedarf. Oft sind es übrigens diese „besonderen Situationen“, in denen ich vom Management angesprochen werde.

IST-Analyse

Zurück zu Porsche. Wie sah es 1992 aus? Laut bereits oben genannter Quelle so:

„Fast 120 Millionen Euro Verlust… während nur noch kümmerliche 15.000 Exemplare der Stuttgarter Sportwagen pro Jahr ihre Käufer fanden. „Die Mannschaft war weniger demotiviert als verzweifelt“, kommentiert der spätere Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Sihler die Stimmung im Porsche-Management angesichts der ausweglos scheinenden Lage.

Wendelin Wiedeking, der zuvor als Porsche-Produktionschef gute Arbeit leistete und einige Achtungserfolge in Form von Produktivitätssteigerungen vorweisen konnte, sollte die Kohlen aus dem Feuer holen.

Er fing dort an, wo er sich am besten auskannte: in der Produktion. Er ließ den gesamten Fertigungsprozess systematisch analysieren.“

Potential-Analyse

Schwächen zu erkennen bedeutet auch Chancen wahrzunehmen.

In einer Potential-Analyse werden beispielsweise

  • Abläufe betrachtet (u. a. Engpässe aufgezeigt, Produktions- und Kommunikationslücken)
  • die Ursachen definiert
  • die Prozess-Qualität (u. a. Fehlerraten, schlechte Ergebnisse, Unterbrechungen)
  • Prozess-Kosten und
  • Prozess-Zeiten (das können auch Bearbeitungszeiten sein)  geprüft.

„Nachdem Porsche nicht zuletzt wegen der japanischen Konkurrenz ins Hintertreffen geraten war, engagierte Wiedeking kurzerhand japanische Organisationsexperten, die mit ihrem Know-How für weitere Verbesserungen sorgten. Die harte Rationalisierung machte zahlreiche Arbeitskräfte überflüssig – 1800 Mitarbeiter mussten gehen.“

Auch das gab es schon immer.

Wobei ich an dieser Stelle gerne betone, dass die vom Land geförderte Potentialberatung NRW voraussetzt, dass durch die Beratungsmaßnahme Arbeitsplätze gesichert werden (oder mehr Personal notwendig wird).

Entwicklung von Lösungswegen

Bei Porsche lag „der Schlüssel zum Erfolg laut Wiedeking in einer Idee: Er nutzte die Tatsache, dass eine überschaubare Unternehmensgröße auch ihre Vorteile hat. Einige davon liegen auf der Hand: Ein Unternehmen wie Porsche mit nur einer Marke, drei Baureihen und etwa 10.000 Mitarbeitern lässt sich nun einmal einfacher manövrieren als ein Koloss wie DaimlerChrysler, der neben unterschiedlichen Firmenkulturen auch zahlreiche Marken – etwa Mercedes, Chrysler, Jeep und Maybach – unter einen Hut bringen muss.“

Und noch etwas ist kein Geschäftsgeheimnis laut Klaus Schmeh:

„Das Geschäftsprinzip von Porsche, das eigene Know-how und eigene Entwicklungskapazitäten an andere Automobilbauer zu verkaufen und somit auch als Zulieferer – beispielsweise für Audi und Mercedes – aufzutreten. Auch dies ist für ein kleines Unternehmen, das die Konkurrenten nicht als Bedrohung betrachtet, einfacher zu bewerkstelligen als für einen Branchenriesen.“

Er erwähnt allerdings auch, dass Porsche schon damals zu den bekanntesten Automarken der Welt gehörte und selbst in der tiefsten Krise der Name noch einen guten Klang hatte.

Werfen wir einen Blick in das Buch von Simon Sinek „Frag immer erst WARUM“, in dem er beschreibt, dass Firmen, die ihr WARUM kennen, so erfolgreich sind, so erkennen wir – JA, Porsche kennt sein WARUM!

Porsche steht für Freiheit, für die Verwirklichung eines Traums. „Wir vergessen nie, wer wir sind. Und wo wir herkommen.“

Maßnahmen

Zu jedem WARUM gehört laut Sinek auch ein WIE und ein WAS.

Klaus Schmeh beschreibt, wie Porsche den Weg aus der Krise geschafft hat:

„Wiedeking unternahm einige Anstrengungen, um das David-Prinzip durch eine Verschlankung noch intensiver nutzen zu können. Er strich zwei von sechs Hierarchieebenen und lagerte zahlreiche Arbeitsgänge aus. Nicht zuletzt reduzierte er auch die Stellen im Management um ein Drittel, wobei vor allem die mittlere Ebene kräftig Federn lassen musste. Die Produktion der Modelle 928 und 968 stellte Wiedeking ein.

Mit dieser Schrumpfkur war es natürlich nicht getan, und so gründete Wiedeking konzerneigene Vertriebsgesellschaften, um die Präsenz in den jeweiligen Absatzmärkten zu stärken und neue zu erschließen. Darüber hinaus knöpfte er sich die Modellpalette vor: Dem Porsche 911, nach wie vor das bekannteste Produkt des Hauses, verordnete er einige Neuerungen, während mit dem Roadster Boxster endlich auch wieder ein neues Porsche-Modell auf den Markt kam und die Verkaufszahlen spürbar anheizte.“

Ergebnisse

„Der Boxster schlug genauso ein wie 2002 die Einführung des Cayenne, mit dem sich das Unternehmen erstmals in den Markt für Geländewagen traute…

Bereits nach drei Jahren erreichte das Unternehmen wieder die Gewinnzone und zerstreute damit alle Übernahmespekulationen.“

Mehr dazu finden Sie auch bei folgender Literatur:

Wendelin Wiedeking: Das Davidprinzip. Eichborn, Frankfurt 2002
Dietmar Hawranek: „Wer bellt, muss auch beißen“. Der Spiegel 43/1993

oder bei Porsche.

Und jetzt sind Sie dran…

Warten Sie nicht auf die Krise, begreifen Sie den Wandel als Chance und handeln Sie – JETZT!

Es gibt viele spannende Methoden und Techniken, um herauszufinden, welches Potential Ihr Unternehmen hat.

Wandel ist möglich!

In einem Coaching können Sie als Führungskraft herausfinden, welche Lösungsansätze sich Ihnen bieten.

Ich freu mich auf Sie!

Ihre

Alexandra Langstrof

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